Diese Sammlung von Tipps zur Behandlung von üblichen Hautreaktionen nach Mückenstichen, entstand aufgrund der Frage einer Freundin im Verlauf einer sommerlichen Gartenparty, zu der sich auch die obligatorische Horde kleiner fliegender Blutsauger eingeladen hatte.
Da mich diese unwillkommenen Gäste im Laufe des Abends aber auch selbst zunehmend intensiver interessierten, begann ich gleich am nächsten Tag damit zusammenzustellen, was die eigenen Bibliotheken und das “schwarmintelligente” Internet an möglichst sinnvollem dazu zu sagen haben.
So viel gleich hier: von dem was übrig blieb, erscheint auch mir nicht alles auf den ersten Blick nachvollziehbar oder im wissenschaftlichen Sinne sinnvoll.
Doch wenn man von der bloßen Anzahl bestimmter Vorschläge ausgeht, sind u.a. wohl auch Spucke und Eigenurin auf ihre Weise gegen Stichprobleme effektiv.
Ganz klar ist – auch wenn’s schwer fällt – dass das Kratzen wegen der dadurch verstärkten Durchblutung eher den Juckreiz fördert als es abregend wirkt.
Außerdem kann es in Folge des aufkratzens auch zu weiteren Reizungen und Entzündungen mit Verkapselungen kommen.
Also ist und bleibt Regel Nr. 1:
“Fassung nebst Haltung bewahren und JA NICHT kratzen!”
Das ist eine Frage die oft gestellt wird. Wobei es eigentlich nicht der Stich selbst ist der juckt, sondern die in Folge einer inneren Abwehrreaktion gereizte Haut.
Auslöser ist ein im Speichel weiblicher Mücken – nur die stechen – enthaltenes Eiweiß. Das gelangt beim Stich, bzw. beim ansaugen mit in die Haut.
Genauer gesagt sind es eigentlich zwei Rüssel. Einer der den Speichel einfließen lässt, während der andere das austretende Blut aufnimmt.
Dieses Mückeneiweiß wirkt wie ein Gerinnungshemmer, reduziert also die natürliche Blutgerinnung ein wenig, sodass die Mücke zu ihrer für die Eizellentwicklung notwendigen Nahrung kommt.
In unserem Körper reagieren patroullierende Mastzellen und basophile Granulozyten (eine Variante der weißen Blutkörperchen), auf dieses Fremdeiweiß mit der Ausschüttung von Histamin, einem körpereigenen Gewebshormon und wichtigen Neurotransmitter.
Histamin hat im Körper einige wichtige Aufgaben, führt bei Überreaktion aber auch zu typischen Allergiereaktionen wie z.B. dem Heuschnupfen.
Zitat Histamin, flexicon.doccheck.de: “Typische Veränderungen der Haut durch Histamin sind Schwellungen (Blasen, Quaddeln), Rötungen und Juckreiz.”
Es ist also das wegen dem Fremdeiweiß ausgeschüttete Histamin, das im betroffenen Gebiet die Haut zum jucken bringt.
HINWEIS: Histaminintoleranz ist eine oft übersehene Störung, die wir auch behandeln, die an dieser Stelle aber nicht weiter besprochen wird.
Diese Liste ist eine nicht weiter bewertete und auch nicht wissenschaftlich abgeglichene Zusammenstellung von allgemein in Zeitschriften und im Netz veröffentlichten “Hausmittelchen” und ähnlichen Tipps.
Die einzelnen Vorschläge wurden NICHT in jedem einzelnen Fall auf Wirksamkeit oder Unbedenklichkeit geprüft!
Im Vergleich zu Erwachsenen sind Kinder – wenn überhaupt – nur mit entsprechend klein(st)en Mengen eines ätherischen Hilfsmittels zu behandeln. Speziell ätherische Öle sind bei Kindern, erst recht bei Kleinkindern – wenn überhaupt – immer mit allergrößter Vorsicht anzuwenden! Beachten sie bitte, dass speziell Kinder heute deutlich Allergieanfälliger sein können als früher!
WICHTIG: Alkoholische Lösungen und/oder starke ätherische Öle sind bei Kleinkindern und erst recht bei Säuglingen absolut tabu!
Sie dürfen ohne ärztliche Anweisung weder auf der Haut, noch der Kleidung, noch in der Nähe des Kleinkinds oder Säuglings eingesetzt werden, denn für sie sind stark ätherische (im Sinne von stark duftende) Öle keineswegs harmlos!
So können Japanisches Heil-/Minzöl, Pfefferminzöl, Teebaumöl, diverse Menthol-Öle udgl. durch bloßes Einatmen schon reflektorische Atemstillstände auslösen!
WICHTIG: Treten bei einem Kind unmittelbar durch einen Mücken-/Bienen-/Wespenstich starke/sehr starke Hauterscheinungen oder sonstige massive Auffälligkeiten auf rufen Sie den Notarzt!
Vergeuden Sie keine Zeit mit allerlei Hilfsversuchen mit den hier oder anderswo gelisteten Hausmitteln!
Kühlen Sie den Stichbereich und beruhigen Sie das Kind in diesem Fall bis zum eintreffen der Helfer!
In nicht ganz so hochakuten und äußerst kritischen Fällen wie den gerade beschriebenen, ist die sicherste Reihenfolge für das leidende Kind: Krankenhaus, Kinder-/Hausarzt und erst am Ende dieser Reihe zu auf Kinder spezialisierten Heilpraktikern.
Die Liste ist NUR für die menschliche Verwendung gedacht.
Teebaumöl ist z.B. für Katzen lebensgefährlich!
Menschen scheinen heute offensichtlich empfindlicher zu reagieren als früher. Auch scheinen die Insekten selbst aufgrund der Umweltbelastungen unverträglichere Sekrete abzusondern als früher.
Heftige bis hochakute Allergiereaktionen können – vor allem bei den pflanzlichen Stoffen und Ölen – nicht bei jedem Menschen ausgeschlossen werden.
Testen Sie also zuerst immer mit sehr geringen Mengen (z.B. kleiner Tropfen auf den Unterarm) und warten Sie mindestens 30 Minuten bevor Sie mit angemessenen Mengen fortfahren.
Deutlich warnende Hautzeichen sind: z.B. Rötung, Schwellung, Pusteln, Juckreiz, brennen und Schmerz. Die getestete Substanz ist dann nicht weiter zu benutzen.
Verwenden Sie nur hochwertige reine und natürliche Öle, keine synthetischen Billigprodukte.
Strecken Sie hautreizende Öle bspw. mit Trägerölen wie Mandelöl, Sesamöl, Ringelblumenöl oder Olivenöl z.B. 4 Tropfen Öl mit 50 ml Trägeröl.
Auch das zunehmend beliebte Kokosöl ist an dieser Stelle bestens zu empfehlen. Auch deshalb, weil es schon für sich allein eine gewisse Mücken abwehrende Wirkung hat.
Bei empfindlicher Haut und/oder merklich hautreizenden Stoffen anschließend immer eincremen oder einölen.
Zur Streckung hautzreizender Öle wie Teebaum vorher mit Trägerölen mischen, z.B. 4 Tropfen Öl mit 50 ml Trägeröl.
Siehe auch Punkt ‘Pflanzliche Öle’
Alkoholische Hilfsmittel nicht bei Menschen mit Suchtproblem einsetzen. Für Kinder siehe oben.
Empfindliche Haut sollte nach der Anwendung mit einer guten Salbe gepflegt werden. Es ist auch möglich, die gewünschte alkoholische Lösung gleich in etwas Salbe einzurühren und dann anzuwenden.
Mit diesen Stoffen kann die betroffene Stelle direkt mit der Hand eingerieben werden, oder man legt eine damit feucht bestrichene Tuch-/Zellstoffschicht auf oder man macht einen damit getränkten Wickel. Die Anwendung erfolgt bis der Juckreiz nachgelassen/aufgehört hat.
Da Alkohole die Haut reizen können, ist hier neben angemessener Verdünnung mit Wasser, immer entsprechende Kontrolle und Nachpflege der Haut mit pflegender/fettender Hautcreme empfohlen
Tinkturen sind zumeist alkoholische (Ethanol) Lösungen.
Öle werden in der Regel aus der Pflanze gepresst/destilliert
Angewendet werden Tinkturen und Öle in Mischungen,
bspw. 4 Tropfen Rohstoff auf ~50 ml Trägeröl
bzw. mit den Fingern zerriebene Pflanzenteile,
hier nur zur äußerlichen Anwendung gedacht
Allergiker verwenden zuerst immer nur ganz geringe Testmengen!
Beachten: Manche Pflanzen färben auch an den Fingern ab
Hitze ab 40°C (in technischen Geräten bis 50°C) zerstört das Eiweiß im Mückensekret, kann jedoch kurzfristig den Juckreiz erhöhen.
Die wahrgenommene Temperatur ist schon heiß, darf aber NICHT so heiß sein, dass man dadurch verletzt wird.
Es darf bei Hitzeanwendung UNTER KEINEN UMSTÄNDEN zu Verbrennungen kommen!
Kälte senkt die Reizung des betroffenen Gewebes.
Aber auch bei Kälteanwendung darf es NICHT zu Verletzungen wie Unterkühlungen oder gar Erfrierungen kommen!
Ca. 4 Tropfen für einen Raum mit ~20m², nicht dauerhaft, nicht während der Schlafzeiten,
trotz Mehrkosten immer nur reine und natürliche Öle verwenden, keine synthetischen Produkte
*Auch hier unbedingt wieder darauf achten, das Säuglinge, Kleinkinder und Haustiere nicht im gleichen Raum sind, bzw. bleiben müssen wie die verdampfende Lampe!