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Die schmerzhafte Gürtelrose entsteht aus der Reaktivierung einer früheren Windpockeninfektion, also einer Infektion mit Varizellen, hier der Gattung Varizella Zoster.
Dieses “Wiedererwachen” erfolgt in der Regel infolge eines geschwächten Immunsystems.
Mit Aufnahme der Varizellen in §6 des deutschen Infektionsschutzgesetz am 28. März 2013 dürfen Heilpraktiker akute Gürtelrose als solche nicht mehr behandeln.
Die direkte Erregertherapie ist demnach Aufgabe der ärztlichen Kolleginnen und Kollegen.
Was die Natur- und Erfahrungsheilkunde hier jedoch flankierend leisten kann, zielt auf die generelle Stärkung des offensichtlich geschwächten Immunsystems und damit auf die Unterstützung der körpereigenen Heilkräfte ab. Eine Reihe von Heil- und Nutzpflanzen bieten einfache Möglichkeiten von der Abwehrstärkung bis zur Schmerzlinderung.
Ich erwähne hier jedoch nur solche Pflanzen, die auch schon im eigenen Praxis-Einsatz im Zusammenhag mit der Gürtelrose Wirkung zeigten. Selbstverständlich sind die nachfolgenden Informationen – wenn überhaupt – nur zur allgemein zulässigen Selbsthilfe in vergleichsweise einfachen und unkomplizierten Fällen gedacht.
Wenn Hausmittel versagen und erst recht im Akutzustand, begeben Sie sich umgehend in ärztliche Behandlung!
Die therapeutisch äußerst vielseitige Zistrose war schon in der Antike ein bekanntes Heilmittel im Mittelmeerraum. Vom Tee aus der Zistrose, die man wie andere Kräuter auch entweder online oder über die örtliche Apotheke beziehen kann, trinkt man “einfach so” üblicherweise am Tag zwischen 2–4 Tassen. Im erhöhten Bedarfsfall kann man aber bis zu zwei Kannen täglich genießen. Wobei genießen aufgrund des markanten Geschmacks durchaus “Geschmackssache” sein kann.
Der Sud kann daneben auch zum abtupfen betroffener Hautstellen genutzt werden. Neben der Einsatzmöglichkeit im Fall der Gürtelrose gibt es noch viele weitere, auf die ich aber an dieser Stelle nicht weiter eingehen werde.
Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Graubehaarte_Zistrose
http://www.heilpflanzenkatalog.net/heilpflanzen/heilpflanzen-europa/23-cistus-incanus.html
https://www.astrid-fiebich.de/veröffentlichung/zistrose
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/zistrose.htm
Den Sud erhält man, wenn man ca. 10 gr Kraut mit 100 – 200 ml Wasser 5 Minuten kochen lässt.
Danach wird das Kraut abgesiebt und der Sud in ein geeignetes Gefäß umgefüllt. Gute zwei Tage kann der Sud danach im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Für den Tee 1 Handvoll Zistrosenkraut (ca. 10 gr) in einen Kochtopf geben, mit 1 Liter Wasser aufgießen und zum Kochen bringen.
Oder man gibt pro Tasse einen Teelöffel Kraut (ca 2 gr) in einen Teeaufgussbeutel oder in ein Teesieb/-ei und übergießt wie bei allen Tees das ganze mit heißem Wasser.
Am besten bereitet man Zistus-Tee wie beispielsweise grünen Tee zu – also nicht länger als 5 Minuten ziehen lassen, es sei denn man mag es gern bitter.
Wen das nicht stört, der kann den ersten Aufguss aber mit dem gleichen Ansatz nochmal wiederholen.
Natürlich kann man den Tee jederzeit mit etwas Honig oder einer Scheibe unbehandelter Zitrone veredeln.
Zistustee eignet sich bestens als Abend-Getränk und ebenfalls zur Unterstützung der so genannten Urflora (also dem Bereich von Mund, Rachen und Magen)
Oder man geniesst ihn abends direkt vor dem Schlafengehen. Dann einfach langsam und schluckweise eine Tasse trinken, das entspannt und beruhigt zugleich.
Tee mit Milch ist für manche ohnehin schon schwierig, aber dem Zistrosentee sollte man Milch eher nicht hinzugeben.
Im Sommer schmeckt der Tee zum Beispiel auch mit einem Spritzer Zitronensaft, gekühlt und mit Eiswürfeln.
Hinweis: wegen des wertvollen Harzes kann es je nach Qualität des Krauts durchaus zu Verfärbungen am Zubereitungs- und/oder Trinkgeschirr kommen.
Eine solche “Patina” entsteht zwar auch bei anderen Teesorten, aber es kann ja nicht schaden das auch für diesen Fall vorher zu erfahren.
Auch von dieser mächtigen Heilpflanze kann man im Bedarfsfalls bis zu zwei Kannen täglich genießen. Hinsichtlich ihrer therapeutischen Kraft im Zusammenhang mit der Gürtelrose gilt im wesentlichen dasselbe wie für die Zistrose.
Auch die Zitronenmelisse kann zusammen mit Salbei zum abtupfen der Haut genutzt werden. Die Zubereitung erfolgt wie bei der Zistrose, siehe oben.
Zistrose, Zitronenmelisse und Salbei lassen sich natürlich auch zusammen zu einem wunderbaren Gesundheitstee verarbeiten.
Schwedenkräuter, auch Schwedenbitter, wird ein hochwirksamer Kräuterschnaps genannt. Wobei es mehr ein Kräutersud ist, der mit Alkohol haltbar gemacht wurde.
Diese Flüssigmedizin nutzt man therapeutisch u.a. äußerlich, also für Umschläge, zum einreiben und auftupfen. Im passenden Fall aber auch innerlich. Mancher trinkt den “Schweden” aber auch einfach so, weil er durchaus dem schmeckt ders gern bitter mag.
Schwedenkräuter kann man sich entweder als trockene Fertigmischung beschaffen und selbst ansetzen oder fertig abgefüllt in Flaschenform bekommen.
Es gibt auch schon fertige Schwedenkräuter-Salben. Ginge es nach unzähligen Beiträgen im Netz, könnte man diese spezielle Lösung auch als therapeutische “Allzweckwaffe” ansehen, aber so weit wollen wir an dieser Stelle nicht gehen.
Leider gibt es für die/den Schwedenkräuter eine ganze Reihe unterschiedlicher Rezepte. Das “Eine” gibts also nicht. Aus eigener Erfahrung kenne und schätze ich das auch selbst genutzte Rezept des “Großen Schwedenbitter” nach der Kräuterfrau Maria Treben.
Von ihr heisst es zwar, dass sie eher den “Kleinen Schwedenbitter” bevorzugt hätte, aber wie Männer so sind, halte ich hier “mehr” für besser. 😉
Die Anwendung erfolgt im Zusammenhang mit der Gürtelrose z.B. als Tupflösung oder als Umschlag. Beim Umschlag muss aber unbedingt auf ausreichende Einfettung der Haut geachtet werden, ansonsten kann es bei empfindlicher Haut zu Irritationen kommen.
Siehe auch: http://www.schwedenbitter.de/zusammensetzung_schwedenbitter.php
Man bereitet zuerst einen Sud aus (Zitronen-)Melisse und Salbei und löse – nur sofern man Aspirin also solches gut verträgt(!) – bis zu zwei normale Aspirintabletten darin auf.
Da der Hauptwirkstoff einer Aspirin-Tablette die Acetylsalicylsäure ist, welche ursprünglich aus der Rinde von Weiden oder aus Mädesüß gewonnen wurde, könnte man alternativ auch die beiden Naturstoffe direkt einsetzen, doch erscheint hier die Tablette ausnahmsweise als die einfachere Lösung.
Wer es aber Pharmafrei vorzieht besorgt sich zur Melisse und zum Salbei einfach auch die Weidenrinde oder eben Mädesüß.
Wenn der Sud auf handwarm abgekühlt ist, taucht man ein zum Umschlag vorbereitetes Tuch komplett hinein und wringt es auf Handfeuchte aus. Danach legt man das feuchte Tuch lauwarm als Umschlag auf den betroffenen Hautabschnitt, wodurch Juckreiz und Schmerzen gelindert werden können. Auch heilt Ausschlag im besten Fall schneller ab.
Siehe auch:
http://heilen-mit-wasser.de/umschlaege/wickel-zusaetze.htm
http://www.familienhandbuch.de/gesundheit/zum-umgang-mit-kranken-kindern/aus-der-hausapotheke-von-mutter-natur-umschlage-und-wickel-fur-kinder
Frischer, saftiger Weißkohl ist das Zubehör für eine Kohlauflage. Von diesem nimmt man die großen Blätter, welche man wäscht und dann von der dicken Blattrippe befreit.
Danach gibt man die vorbereiteten Blätter in ein Sieb und dämpft sie für einige Minuten über einem Topf mit heißem Wasser. Sollte man die Wärme eher nicht mögen/vertragen kann man die Kohlblätter aber auch kalt auflegen.
Vor der Verwendung, egal ob warm oder kalt, walkt man die Blätter mit einem Nudelholz, bis sie möglichst umfassend zerquetscht und weich sind.
Nun legt man die Blätter auf die betroffene Haut, umwickelt das ganze mit einem dünnen Baumwolltuch und fixiert angemessen mit einer Mullbinde. Nach dieser Prozedur darf der Umschlag mehrere Stunden anliegen bleiben.
In der Volksheilkunde wiederholt man diese Anwendung so lange, bis man Besserung verspürt. Für gewöhnlich ist das bereits nach ein paar Tagen der Fall.
Von dieser Mischung gibt man 5 Esslöffel in einen Topf mit einem Liter kaltem Wasser und kocht den Ansatz auf, um ihn danach 15 Minuten ziehen zu lassen.
Nun wird ein frisches Leinentuch (Handtuch- nicht Betttuchgröße) in der warmen Flüssigkeit getränkt, leicht ausgewrungen und auf die betroffenen Hautpartien aufgelegt.
Mit einem trockenen Handtuch abgedeckt sollte man jetzt mindestens eine halbe Stunde lang ruhen und den Umschlag wirken lassen.