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Was macht es aus ein Mensch zu sein?

Mal ganz ehr­lich, kön­nen Sie sich mit dem irgend­wie “krib­be­li­gen” Gedan­ken anfreun­den, dass Sie und ich, eben­so wie der Rest von uns, mehr Mikro­be als Mensch sind?

Mit welt­weit zuneh­men­der Erfor­schung bestä­tigt sich näm­lich immer mehr, dass nur eine klei­ne Men­ge von der Mate­rie die uns als Indi­vi­du­en, als Men­schen, als Per­so­nen aus­macht im direk­ten Ver­gleich tat­säch­lich “rein” mensch­lich ist.

Und das wor­um es hier geht, hat nichts mit feh­len­der Hygie­ne oder Sau­ber­keit im all­ge­mei­nen zu tun. Eher umge­kehrt. Aus dem Men­schen als Infek­ti­ons­kampf­platz wird mit ver­än­der­tem Blick­win­kel ein wan­deln­des, vor unter­schied­lichs­tem Leben strot­zen­des Ökosystem. 

Und so wie bspw. das Feh­len von Wolf und Luchs die Wild­schwein­po­pu­la­ti­on nicht natür­lich begrenzt, gerät auch das inne­re Bio­top bei ent­spre­chen­dem Fehl­be­satz aus dem Gleichgewicht.

Das Mikro­bi­om im Darm,
von sciencenews.org, bear­bei­tet: asf

Gesund­heit ist nicht zuletzt auch das Pro­dukt aus allen Öko­sys­tem-Dienst­leis­tun­gen, die von Bil­lio­nen inter­agie­ren­der Ein­zeller im Darm­mi­kro­bi­om erbracht werden

(The­se nach) Dr. Eli­sa­beth Cos­tel­lo, Stan­ford University

Zahlen für Gedankenspiele

  • Der Ein­fach­heit hal­ber gehen wir mal davon aus, dass 2015 rund 7,1 Mil­li­ar­den Men­schen die Erde bewoh­nen. Als Zahl nut­zen wir dafür 7.100.000.000.
  • Die­ser durch­aus beein­dru­cken­den Zahl stel­len wir nun die Anzahl der Mikro­ben gegen­über, die jetzt in die­sem Moment gut geschätzt die Erde – und damit uns gleich mit – bewohnt:
    (Trom­mel­wir­bel!) 5.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000! (Tusch!)
    Bevor Sie sich die Mühe machen die­ser Zahl mit 30 Nul­len einen Namen* zu geben, eini­gen wir uns doch ein­fach groß­zü­gig dar­auf, dass Mikro­or­ga­nis­men etwa 99% des gesam­ten Lebens unse­res Pla­ne­ten aus­ma­chen – und wir reden hier nur von Bak­te­ri­en. Mikro­ben sind damit also unge­schla­gen die eigent­lich domi­nan­ten Lebens­for­men auf Mut­ter Erde.
    *Pss­sst, man nennt die­se Zahl mit 30 Nul­len “Quin­til­li­on” oder “Quin­quil­li­on”, aber nicht weitersagen
  • Betrach­tet man die Men­ge an Zel­len die einen durch­schnitt­li­chen Men­schen aus­ma­chen, so wird die­se Men­ge im Ver­hält­nis 1:10 von den Mikro­or­ga­nis­men*, also Bak­te­ri­en, Viren und Pil­ze mal zusam­men­ge­nom­men über­holt – pro Person.
    *Der Begriff Mikro­or­ga­nis­mus ist dif­fe­ren­zier­ter unter­glie­dert, mehr z.B. hier http://de.wikipedia.org/wiki/Mikroorganismus
    • HIN­WEIS: Das all­ge­mein bekann­te und auch hier von mir ange­führ­te Zell­men­gen-Ver­hält­nis “1:10” wur­de bereits 2016 im Rah­men einer Neu­be­rech­nung auf Basis neu­er Schät­zun­gen ange­passt. Seit dem geht man eher aus von 1:1.3 mit brei­ter Abwei­chung nach oben wie nach unten. 
      Die­ses neu­ge­schätz­te Ver­hält­nis mag nicht mehr gar so beein­dru­ckend erschei­nen. Aber auch hier geht man von leich­ter Domi­nanz des nicht­mensch­li­chen Anteils aus. Und an der unbe­strit­te­nen Anteil­nah­me des Mikro­bi­oms am Leben eines jeden Men­schen ändert die ange­pass­te Bewer­tung auch nichts.
  • Anders aus­ge­drückt wer­den also hin­sicht­lich der Zell­men­gen etwa 90% unse­res Kör­pers von Bak­te­ri­en gestellt – zuge­ge­ben, dass nimmt nun selbst dem attrak­tivs­ten Men­schen (den Sie sich jetzt mal selbst aus­su­chen dür­fen) doch etwas an Sexappeal!
  • Wo wir gera­de bei roman­ti­schen Details sind, hol­län­di­sche Wis­sen­schaft­ler ent­deck­ten:
    über einen 10 Sekun­den lan­gen, lei­den­schaft­li­chen Kuss beschen­ken sich die Küs­sen­den gegen­sei­tig mit rund 80 Mil­lio­nen Bak­te­ri­en! “Gleich und Gleich” bezieht sich dann nach einer Wei­le also auch auf die gemein­sa­men Antei­le im jewei­li­gen Mikrobiom.
  • Ob man da von “Schüch­tern­heit” spre­chend kann bleibt strit­tig, doch rund 50% der Darm­bak­te­ri­en las­sen sich nicht mit­hil­fe ent­spre­chen­der Tech­ni­ken im Labor anzüchten.
  • Man hat berech­net, dass bei einem durch­schnitt­li­chen gesun­den Erwach­se­nen etwa bis zu 2 kg des Kör­per­ge­wichts rei­ne Bak­te­ri­en-Bio­mas­se sind.
  • Genau in die­sem Augen­blick beher­ber­gen wir, jeder für sich, etwa 100 Bil­lio­nen oder als Zahl 100.000.000.000.000 Bak­te­ri­en auf uns und in uns – und das ist mit Bezug auf die über­ra­gen­de Mehr­heit all die­ser Lebens­for­men und dem was sie für uns und unse­re Funk­ti­on und unser Wohl­be­fin­den bedeu­ten, auch gut so.
    Im Gegen­zug sor­gen wir dafür, dass die Klei­nen ein wenig rum kom­men in der Welt.
    Ich fin­de, der Deal ist für uns gar nicht so schlecht.
  • Und um an die­ser Stel­le mit den gro­ßen Zah­len zum Ende zu kom­men, stel­len Sie sich nur noch vor, dass die Gesamt­zahl unse­rer eige­nen Gene, also unser so genann­tes Genom, im Ver­hält­nis 1:100 von unse­ren (fast) unsicht­ba­ren Mit­be­woh­nern über­bo­ten wird.
    Anders gerech­net ste­hen den 22.000 mensch­li­chen Genen aller mensch­li­chen Zel­len bis zu 8 Mil­lio­nen unter­schied­li­che mikro­biel­le Gene gegenüber.
  • U.a. im Rah­men der Meta­HIT-Stu­die wur­de ermit­telt, dass in den Indus­trie­na­tio­nen etwa 1.000 ver­schie­de­ne Spe­zi­es mit rund 10.000 Arten einen Erwach­se­nen besie­deln kön­nen. Im Durch­schnitt waren es in der Test­grup­pe wenigs­tens 160 ver­schie­de­ne Spe­zi­es. Die­ser Besatz ver­fügt zusam­men über rund 3,3 Mil­lio­nen Gene.

WIKI­PE­DIA sagt dazu (hier in Abs.3): Die Darm­flo­ra von erwach­se­nen Men­schen zeich­net sich durch eine Viel­zahl von ver­schie­de­nen Bak­te­ri­en­gat­tun­gen aus. Bei einem gesun­den Erwach­se­nen mitt­le­ren Alters besteht die­ses Öko­sys­tem aus haupt­säch­lich anae­ro­ben Bak­te­ri­en mit einer Gesamt­zahl von 10 bis 100 Bil­lio­nen. Mole­ku­la­re Ana­ly­sen der 16S-ribo­so­ma­len DNA haben bis­he­ri­ge kul­tur­ab­hän­gi­ge Schät­zun­gen von 200 bis 300 Arten auf bis zu 1800 Gat­tun­gen mit bis zu 36.000 Arten anstei­gen las­sen; die zum Darm­ka­nal gehö­ren­de Besied­lung eines Men­schen ent­hält min­des­tens 500 bis 1000 unter­schied­li­che Arten

  • Dabei reden wir hier bis­her und auch im wei­te­ren Ver­lauf die­ses Bei­trags noch gar nicht von Viren und Pil­zen sowie eher harm­lo­sen Para­si­ten, die uns ja eben­falls völ­lig natür­lich und für gewöhn­lich unauf­fäl­lig bewohnen.
  • …UND ich mache an die­ser Stel­le auch kei­ne Zusatz­rech­nung für die “Ex-Bak­te­ri­en” auf, die als Mito­chon­dri­en zum mensch­li­chen Inven­tar gehö­ren, sind sie doch die Kraft­wer­ke aus denen das “Gesamt­kunst­werk Mensch” sei­ne Ener­gie bezieht.

Wir – Sie und ich …und über­haupt – sind nach die­ser Rech­nung also immer noch mehr “Mikro­be” als wir “wir selbst” sind!

Wenn Sie sich also das nächs­te Mal so rich­tig klein, unschein­bar, ein­sam und ver­las­sen vor­kom­men, den­ken Sie doch ein­fach mal für eine Wei­le an all ihre klei­nen freund­li­chen Gäste…

Mikro­ben sind hin­sicht­lich ihrer blo­ßen Gesamt­men­ge oder auch nur redu­ziert auf ihre Arten und Stäm­me also unglaub­lich viel­fäl­tig. Doch im Grun­de ist das evo­lu­tio­när betrach­tet nichts wirk­lich unge­wöhn­li­ches oder gar uner­war­te­tes. Denn ver­gleicht man die Ent­wick­lung die­ser Lebe­we­sen bei­spiels­wei­se mit der von viel­zel­li­gen Säu­ge­tie­ren, lie­gen Mil­lio­nen von Jah­ren an Design- und Ent­wick­lungs­vor­sprung dazwi­schen. Viel Zeit also, vom ers­ten ein­fa­chen Ein­zeller hin zum Top­mo­del oder Potwal.

Wenn wir uns nun mal nur auf unse­re eige­ne Art kon­zen­trie­ren, haben wir meh­re­re gut defi­nier­ba­re Berei­che in denen wir spe­zia­li­sier­tes mikro­biel­les Leben fin­den, als da wären:
Haut, Mund, Nase, Rachen, Geni­ta­li­en und nicht zuletzt natür­lich den Darm. Dabei ist der Besatz in Mund und Darm am größ­ten, in der Vagi­na am geringsten.

Woraus besteht das menschliche Mikrobiom?

Kon­zen­trie­ren wir uns nur auf die Bak­te­ri­en, besteht der bak­te­ri­el­le Besatz des mensch­li­chen Darms zu etwa 99%  aus vier Stäm­men:
Bac­te­ro­ide­tes, Fir­mi­cu­tes, Pro­te­ob­ac­te­ria und Acti­no­bac­te­ria.
Inner­halb der
Bac­te­ro­ide­tes unter­teilt man noch nach den domi­nie­ren­den Gat­tun­gen Bac­te­ro­ides und Pre­votel­la und bei den Fir­mi­cu­tes domi­niert die Gat­tung Rumi­no­coc­cus.

Die offi­zi­el­le Unter­tei­lung, wel­che ähn­lich wie die bekann­ten Blut­grup­pen anzu­se­hen ist, wird Ent­ero­typ (a.d. gr. Ente­ron = Darm) genannt und unter­schei­det zwi­schen den Leit­gat­tun­gen Bac­te­ro­idesRumi­no­coc­cus und Pre­votel­la.

Außer­dem unter­schei­det man noch grob nach aero­ben und anae­ro­ben Arten, also sol­chen die zum gedei­hen Sau­er­stoff brau­chen und sol­chen die ohne ihn aus­kom­men. Die anaeo­ben Arten machen dabei im Erwach­se­nen den Löwen­an­teil aus.

Dann lässt sich der Besatz auch noch recht grob nach “unfreund­li­chen” Fäul­nis-/Ko­li­bak­te­ri­en und “freund­li­chen” Bifido- und Lakt­o­bak­te­ri­en unter­schei­den.
Fäul­nis ist auch im Darm ein natür­li­cher Gärungs-/Um-/Ab­bau­pro­zess, bei dem die typi­schen übel­rie­chen­den Gase und ande­re, teils gif­ti­ge Abbau­pro­duk­te ent­ste­hen. 
Lak­to- und Bifi­do­bak­te­ri­en hal­ten hier als Pro­du­zen­ten u.a. von Milch­säu­re das für uns gesun­de Gleich­ge­wicht auf­recht. Um eine unge­fäh­re Vor­stel­lung von einem gesun­den (Dickdarm-)Mikrobiom zu bekom­men kann man sich mer­ken, dass das Ver­hält­nis “freund­li­che” zu “unfreund­li­che” Bak­te­ri­en etwa 85:15 betra­gen sollte.

Wie kommen wir zu unserem ganz persönlichen Mikrobiom?

Eines Bei­trags der Phar­ma­zeu­ti­schen Zei­tung, Aus­ga­be 43/2014 zufol­ge, gelangt ein Teil des müt­ter­li­chen Mikro­bi­oms schon ins kind­li­che Sys­tem, wenn die­ses noch im Mut­ter­leib weilt. (Sie­he dort unter der Über­schrift “Über­tra­gung schon in der Schwangerschaft”)

Im bes­ten Fall star­tet ein Mensch dann mit der natür­li­chen Geburt. Im Ver­lauf der nor­ma­len Geburt erhält das Neu­ge­bo­re­ne dann auf natür­li­che Wei­se sei­ne erwei­ter­te „bak­te­ri­el­le Grund­aus­stat­tung“ aus dem Vagi­nal­mi­lieu der Mut­ter und kurz dar­auf einen wei­te­ren Anteil über die Haut der Mut­ter und natür­lich aus der Muttermilch.

Danach ent­wi­ckelt sich die­se „Samm­lung“ je nach Mög­lich­keit und Lebens­um­feld mehr oder weni­ger schnell indi­vi­du­ell wei­ter. Ver­ständ­li­cher­wei­se ver­lang­samt sich die Anzahl an „Neu­auf­nah­men“ mit zuneh­men­dem Alter. Lei­der sinkt die Anzahl an Bestand­tei­len eben­falls mit zuneh­men­dem Alter schon durch die nor­ma­le moder­ne Lebens­wei­se, doch dazu gibts im nächs­ten Abschnitt mehr.

Was stört das Mikrobiom?

  • Kai­ser­schnitt­ge­burt
    • Wobei hier die Mei­nun­gen, wie so oft, weit auseinandergehen
  • Anti­bio­ti­ka-The­ra­pien sowie ande­re Medi­ka­men­te und The­ra­pien (Strah­len, Che­mo) ohne begleitende/anschließende „Wie­der­auf­fors­tung“
  • Art und Umfang der Ernährung
  • Vital­stoff­män­gel
  • Schad­stof­fe aus Umwelt und Nahrung
  • Stress
  • Schlaf­man­gel
  • Alko­hol­miss­brauch

Das Mikro­bi­om ist dank sei­ner Ver­schie­den­heit in Art und Zusam­men­set­zung eben­so emp­find­lich wie es fle­xi­bel ist. Im Grun­de könn­ten wir, opti­ma­le Geburts­be­din­gun­gen und anschlie­ßend lebens­lang bes­te Ernäh­rung und Lebens­wei­se mal vor­aus­ge­setzt, stein­alt wer­den. Und das bei bes­ter Gesund­heit.
Wäre da nicht die­ses „ganz nor­ma­le Leben„mit Kai­ser­schnitt­ge­burt, par­al­le­len Mehr­fach-Imp­fun­gen, Stress, fal­scher und/oder man­gel­haf­ter Ernäh­rung, sen­so­ri­scher Über­las­tung, dras­tisch abneh­men­der kör­per­li­cher Akti­vi­tät, gestei­ger­ter Erkran­kungs­nei­gung mit all­seits prä­sen­ter Anti­bio­ti­ka­the­ra­pie und mög­lichst sau­ber ste­ri­len Lebens­be­din­gun­gen – kurz, all dem was wir heu­te unter der moder­nen Wirt­schafts- und Wohl­stands­ge­sell­schaft verstehen.

Es scheint para­dox, doch gera­de die heu­ti­ge, teils regel­recht keim­freie Lebens­wei­se, die unser Leben nach­weis­lich zuerst deut­lich ver­bes­ser­te und ver­län­ger­te, scheint inzwi­schen für den wahr­ge­nom­me­nen Rück­gang an Gesund­heit und indi­vi­du­el­ler Lebens­qua­li­tät ver­ant­wort­lich zu sein.

Auf der einen Sei­te ein Zuviel an Sau­ber­keit und all­ge­gen­wär­ti­gen Anti­bio­ti­ka.
Auf der ande­ren ein Über­maß an Lebens­aspek­ten, die noch vor weni­gen Gene­ra­tio­nen als Aus­druck der Deka­denz gal­ten. Mate­ri­el­ler Luxus trifft auf zu wenig Natur in Nah­rung und Tages­ab­lauf, auf zu wenig Besin­nung und Ent­schleu­ni­gung und letz­ten­en­des auf rasant nach­las­sen­de Mensch­lich­keit. Eins kommt zum ande­ren und aus dem „Dol­ce Vita“ wird rasch ein weni­ger süßes Leben.

Was „bringt“ ein funktionierendes Mikrobiom?

  • Opti­ma­le Ver­dau­ung und Ver­wer­tung aller Nährstoffe 
    • Ent­ero­typ 1 – Bac­te­ro­ides gelingt als aero­bem Fer­men­tie­rungs­stoff­wechs­ler die Ver­wer­tung von Koh­le­hy­dra­ten wie Zucker beson­ders gut
    • Ent­ero­typ 2 – Pre­votel­la gelingt als anae­ro­bem Gärungs­stoff­wechs­ler die Her­stel­lung von Vit­ami­nen und die Ver­stoff­wech­se­lung von Protein/Eiweiß beson­ders gut
    • Ent­ero­typ 3 – Rumi­no­coc­cus könn­te als effi­zi­en­tes­ter anae­ro­ber Ver­wer­ter ange­se­hen wer­den, denn sei­ne Bak­te­ri­en sind am bes­ten in der Lage auch die für die ande­ren Ent­ero­ty­pen eher unver­wert­ba­ren kom­ple­xen Koh­le­hy­dra­te wie Zel­lu­lo­se zu Ener­gie – sprich Zucker und Fett – umzu­bau­en. Bemer­kens­wert ist, dass sich unter die­sem Ent­ero­ty­pen lei­der auch der größ­te Anteil an über­ge­wich­ti­gen Mensch wiederfindet.
  • Ein­ge­bau­ter Schutz gegen Erre­ger, Gif­te und ande­re Krankmacher
  • Erzeu­gung wich­ti­ger Vital­stof­fe im Körper 
    • Riboflavin/Lactoflavin (Vit. B2)
    • Bio­tin (Vit. B7)
    • Fol­säu­re (Vit. B9)
    • Vit­amin B12
    • Vit­amin K
  • Trai­ning des Immunsystems

Welche Konsequenzen kann ein gestörtes Mikrobiom haben?

Hier gehen die der­zei­ti­gen Mei­nun­gen aus­ein­an­der. Für fol­gen­de Erkran­kun­gen und Sym­pto­me besteht zumin­dest der Ver­dacht, dass sie in engem, wenn nicht direk­ten Zusam­men­hang mit einem gestör­ten Mikro­bi­om stehen:

  • Übel­keit, Durch­fall, Über­wu­che­rung mit Clos­tri­di­um dificile
  • Chro­ni­sche Ent­zün­dun­gen des Darms – Coli­tis Ulcro­sa, Mor­bus Crohn
  • „Leaky Gut“-Syndrom
  • Magen­ge­schwü­re bis hin zur kanz­e­rö­sen Entartung
  • Über­ge­wicht, Entwicklungsstörungen
  • Fett-/Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen, Diabetes
  • Fehl­be­satz führt mglw. in wei­te­rer Fol­ge zu Auto­im­mun­erkran­kun­gen wie Mor­bus Crohn, Coli­tis Ulce­ro­sa, rheu­ma­to­ider Arthri­tis oder Mul­ti­pler Sklerose
  • Man­gel­ver­sor­gung trotz hoch­wer­ti­ger Ernährung
  • Ver­än­der­tes / Aus­blei­ben­des Anspre­chen auf Medi­ka­men­te
    Feh­ler­haf­te Meta­bo­li­sie­rung von Medikamenten
  • Ver­stim­mung, bis mani­fes­te Depres­si­on, Demenz
  • Per­sön­lich­keits­ver­än­de­rung
  • Kon­zen­tra­ti­ons­stö­rung, AD(H)S

Kann man ein gestörtes Mikrobiom fördern oder „wieder aufforsten“?

Glück­li­cher­wei­se ist das für gewöhn­lich gar nicht so schwie­rig und soll­te prak­ti­scher­wei­se z.B. gleich par­al­lel zu oder zumin­dest gleich nach einer Anti­bio­ti­ka­the­ra­pie gemacht werden.

  • Prä­bio­ti­ka – Lebens­mit­tel oder deren Bestand­tei­le, wel­che das Wachs­tum und die Funk­ti­on von gesund­heits­för­der­li­chen Darm­bak­te­ri­en unterstützen
  • Pro­bio­ti­ka – ent­hal­ten bestimm­te Mikro­or­ga­nis­men oder Stof­fe die den Darm und/oder sei­nen Besatz posi­tiv beein­flus­sen
    Stuhl­trans­plan­ta­te – expe­ri­men­tel­le The­ra­pie zur Behand­lung bestimm­ter Ent­zün­dun­gen des Darms

Wie wird das Mikrobiom überprüft?

Das geschieht anhand einer ein­fa­chen Stuhl­pro­be. Die­se Pro­be wird in einem hier­auf spe­zia­li­sier­ten Fach­la­bor – bei uns das Labor bio­vis in Lim­burg-Off­heim – mit moderns­ter Tech­nik sequen­ziert und auf Grund­la­ge stets aktu­el­ler wis­sen­schaft­li­cher Erkennt­nis­se umfas­send bewertet.

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